WARUM und für WEN ein Leitfaden zur Kampagnengestaltung?

Verhaltensbezogene Energiesparkampagnen leisten einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Kostenreduktion.

Bundesweit sind über 691.000 Personen an 428 Hochschulen beschäftigt (Statistisches Bundesamt, 2018). Diese verfügen nahezu alle über einen Büroarbeitsplatz, und gerade diese Arbeitsumgebungen zeichnen sich durch ein hohes Einsparpotential durch einfach umsetzbare Verhaltensänderungen aus.

Für hauptsächlich bürogenutzte Gebäude wird ein mögliches Einsparpotential von 18% für Strom und 9% für Wärme identifiziert – erreichbar lediglich durch effizienteres Nutzer*innenverhalten (Matthies et al., 2011). Neben technischen Optionen zum Energiesparen – so unsere These – gilt es also immer auch abzuwägen, welche Verhaltensänderungen weitere Einsparpotentiale aktivieren und angestrebt werden können.

Ziele und Zielgruppe des Leitfadens: Dieser Leitfaden soll dazu beitragen, wirkungsvolle Energiesparkampagnen zu entwickeln und umzusetzen. Ziel der ECHO-Kampagne ist die Förderung energiesparenden Verhaltens von Mitarbeiter*innen an Hochschulen. Die ECHO-Kampagne ist dabei so angelegt, dass in der ersten Jahreshälfte vorbereitende Maßnahmen getroffen werden, z.B. die Auswahl von geeigneten Gebäuden und organisatorische Absprachen mit der Hochschulleitung und unterschiedlichen Gremien wie z.B. Personalrat. Die Kampagne selbst sollte in der Heizperiode, das heißt ab September durchgeführt werden.

Zentrale Phasen der Kampagne sind:

  1. Erkundungsphase: Kampagnen-Gebäude festlegen, Zielgruppe und Zielverhalten erkunden (Mai / Juni im Jahr des Kampagnenstarts)
  2. Findungsphase: Kernteam bilden und Initialworkshop umsetzen (etwa Juli / August im Jahr des Kampagnenstarts)
  3. Konkretisierungshase: Kampagnendetails ausarbeiten (etwa August / September im Jahr des Kampagnenstarts)
  4. Umsetzungsphase: Kampagne starten und am Laufen halten (etwa ab September im Jahr des Kampagnenstarts)
  5. Abschlussphase: Kampagnenabschluss - Erfolge bewerten und Folgeschritte planen und anschieben etwa April/Mai im Folgejahr des Kampagnenstarts.

Als Zeitpunkt für den Beginn der Arbeit mit dem Leitfaden (bzw. der Kampagnenplanung) schlagen wir den frühen Sommer vor, da viele energierelevante Verhaltensweisen spätestens zu Beginn der Heizperiode über eine fertige Kampagne angesprochen werden sollten.

Wir schlagen ein einfaches, gut umsetzbares Vorgehen vor. Umfassendere Lösungen und Hintergrundwissen (etwa die Durchführung einer Mitarbeiter*innenbefragung) werden aber – wo sinnvoll – auch angesprochen.

Der Leitfaden ist so aufgebaut, dass wesentliche Themen und Arbeitsschritte mehrfach (ggf. vertiefend) angesprochen werden.

Letztlich ist hervorzuheben, dass ein Leitfaden immer nur Anregungen geben kann, vieles muss vor Ort weiter entwickelt, ergänzt oder angepasst werden.

Litertaurhinweise zur Vertiefung finden Sie in der Infobox Vertiefungsquellen zum ECHO Leitfaden